Rede des Stadtverordneten Patrick Schenk in der Aktuellen Stunde zu Frage 1771 zum Oberforsthaus

Frau Vorsteherin,

meine sehr verehrten Damen und Herren!

Man möchte nach den Ausführungen der Dezernentin sagen, endlich, endlich tut sich etwas. Aber vielleicht ist es auch nur ein „endlich“, wir wissen es nicht. Die Geschichte der Anlage reicht bis in das Jahr 1729 zurück, aber keine Angst, drei Minuten reichen nicht aus, um die Geschichte dieser wunderbaren Immobilie Frankfurts näher zu beleuchten.

Nur so viel: Die Gastronomie wurde 1953 schon eingestellt. „Frankfurt selbst“, so titelt die Presse vom 18.01.2012, „ersteigert das Oberforsthaus“. Zehn Jahre später, eigentlich sind es elf Jahre, titelt die Presse am 14.12.2022: „Investor für das Oberforsthaus gefunden“. Das ist immerhin etwas, das in elf Jahren zustande gebracht zu haben. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Bereits im Jahre 2016 hatten die Bürger für Frankfurt die ausstehende Sanierung dieses Bauwerks zum Thema im Stadtparlament gemacht, doch die jahrelange Untätigkeit der Stadt hat zu einem enormen Sanierungsstau geführt – das wissen wir. Im Jahr 2019 schließlich sollte das Gebäude zumindest ein Notdach erhalten, passiert ist wenig, außer, dass es nach 2005 ein zweites Mal gebrannt hat. In der Zwischenzeit verkommt das Gebäude immer mehr. Wer sich die Immobilie näher ansieht, kann feststellen, dass es nicht gut um sie bestellt ist. Jetzt sind wir aber gutgläubig, Frau Weber. Ja, wir haben zur Kenntnis genommen, es ist ein Wille da, endlich loszulegen. Aber warum wir so zweifeln, dass der Wille auch wirklich da ist, das zeigen andere sehr stadtinteressante Gebäude und Immobilien in unserer Stadt, ich möchte ein paar kurz erwähnen: Der Paradieshof – das ist eine never ending Story. Das Fährmannshaus in Höchst – nicht gerade so gut. Die Baugerüste um den Bolongaropalast in Höchst stehen heute teilweise noch. Die Frankfurter Stadtmauer hätte eigentlich auch ein besseres Dasein verdient. Der alte Hausener Friedhof – ich bin lange Hausener gewesen – ist in besonders traurigem Zustand, insbesondere mit dem sehr erhaltenswerten Gefallenendenkmal aus den Jahren 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945. Also man stellt fest, die Stadt hat nicht den richtigen Zug drauf, wenn es um ihre Geschichte geht. Deswegen mussten wir uns diese kurzen drei Minuten nehmen, um hier als AfD‑Fraktion zu sagen, Frau Weber, bitte, legen Sie los, das Oberforsthaus hat verdient, dass es wieder das wird, was es einmal war.

Vielen Dank!

                              (Beifall)